Therapiesalz
Therapiesalz 500g
Unterstützt die Selbstheilungskräfte und hemmt die Ausbreitung von Parasiten. Enthält ausschließlich Salze und Mineralien. Hilft auch bei Nitritvergiftung. Hinweis: Die gewünschte Menge Therapiesalz sehr sorgfältig vor Zugabe ins Aquarium mit Aquarienwasser in einem Gefäß außerhalb des Beckens in einem separatem Gefäß auflösen. Eine entstehende Trübung verschwindet innerhalb weniger Tage von selbst.
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500 g, 1 kg = 15,90 € Inkl. 19 % USt. zzgl. Versand
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Was ist Therapiesalz:
Therapiesalz ist eine Mischung aus verschiedenen Salzen, die annähernd so zusammengesetzt ist, wie die durchschnittliche Salzzusammensetzung in dem Blut eines typischen Knochenfisches.
Das Zeolith darin hat 3 Aufgaben:
-Es entgiftet es das Aquarienwasser durch Aufnahme von Ammonium.
- Freilebende Bakterien setzen sich an die Partikel und gelangen so zu Boden und in den Filter. Dadurch sinkt die Keimzahl im Wasser und damit auch der Infektionsdruck.
- Das Zeolith verhindert, dass das Therapiesalz verklumpt und erleichtert die Dosierbarkeit.
Therapiesalz: Was, wie, warum?
Salz, genauer Kochsalz oder noch genauer Natriumchlorid, kurz NaCl, ist ein altbekanntes aber sehr stark unterschätztes Heil- und Hilfsmittel in der Aquaristik.
Um das zu verstehen, welche Möglichkeiten eine Salzbehandlung bietet, ist es wichtig, sich einmal einen Fisch etwas genauer anzugucken. Im typischen Süßwasser haben wir gesamt Salzkonzentrationen von ca. 0,01 bis 0,05 % an Salzen, das entspricht einem Leitwert von ca. 150 bis 750 µS. Im Inneren (also im Blut) eines typischen Süßwasserfisches (übrigens ebenso im Inneren eines Meerwasserfisches und ganz nebenbei auch bei uns Menschen) liegt der Salzgehalt bei ca. 0,9 %, was in etwa 13.500 µS entspricht (mit typisch meine ich echte Knochenfische, Teleostei). Nehmen wir den Mittelwert, so befindet sich im Fisch - Inneren rund 30mal mehr Salz, als in dem umgebenem Wasser. Man sagt, der Süßwasserfisch ist hyperosmotisch zum umgebendem Medium.
Es ist für den Süßwasser Fisch eine große Anstrengung seine physiologische Salzkonzentration aufrecht zu halten. Der Osmotische Druck ist eine gewaltige Kraft, gegen die zu arbeiten viel Energie erfordert. Mehrere spezielle Transportmechanismen (z.B. die sog. Chloridzellen in den Kiemen) schleusen gezielt Salze in den Körper. Gleichzeitig ist der Fisch relativ wasserdicht, so dass kaum Wasser von außen eindringt und die Körperflüssigkeit verdünnt. Süßwasser - Fische schlucken wenig Wasser und scheiden einen verdünnten Harn aus. Hat ein Fisch Verletzungen (egal ob durch Parasiten oder mechanisch), strömt hierdurch ständig Wasser in den Organismus, welches unter hohem Energieaufwand wieder heraus geschafft werden muss. Das belastet den Stoffwechsel ganz erheblich.
Von Bedeutung ist des weiteren, dass natürlich die Körperflüssigkeit nicht nur aus Natrium und Chlorid Ionen besteht. Das ist zwar der größte Anteil (rund 3/4) aber eben nicht alles.
An Kationen ist neben Natrium noch Kalium, Kalzium und Magnesium in nennenswerten Mengen enthalten. Bei den Anionen finden wir neben Chlorid noch Hydrogencarbonat und Sulfat in größerer Konzentration.
Die mir bekannten Parasiten sind isoosmotisch, d.h. die Salzkonzentration (nicht zwangsläufig die Zusammensetzung) ist identisch mit dem sie umgebenden Medium (Wasser, Schleimhaut, Porenwasser im Bodengrund, Darm usw.). Plötzliche Veränderungen der Salzkonzentration im umgebendem Wasser hat für diese Organismen u.U. weitreichende Folgen bis hin zu deren Tod, da sie oft nicht in der Lage sind, ihren Körper vollständig dagegen abzuschirmen. Gibt man in Süßwasser Salz bis zur physiologischen Konzentration (0,9%) wird aus den isoosmotischen Tieren so lange Wasser entzogen, bis ein Konzentrationsausgleich entstanden ist. Die Zelle schrumpft, der Parasit wird geschwächt und u.U. stirbt er sogar.
Ich empfehle hier keinesfalls pauschal und unkritisch Salz in ein Aquarium zu kippen. Auch wenn Salz ein allgemein gebräuchliches Massengut ist, so ist doch eine Salzbehandlung für die Fische vergleichbar mit der Gabe von Medikamenten. Es sollte also immer eine entsprechende Indikation vorliegen.
Nun lässt sich mit diesen Erkenntnissen einiges feststellen;
-Die absolute, theoretisch noch verträgliche Maximalkonzentration zur Salzbehandlung liegt bei 0,9%
-Salz schädigt ab einer gewissen Konzentration Mikroorganismen, wie die meisten Parasiten, aber auch Schnecken Garnelen, Pflanzen, Filterbakterien usw.
-Man kann die Verträglichkeit von Salz signifikant erhöhen, wenn man auch entsprechende Mengen der anderen wichtigen Ionen (K, Mg, Ca, HCO3 und SO4) entsprechend berücksichtigt
-Durch die Reduzierung des Energieaufwandes für die Osmoregulation entlastet Salz den Stoffwechsel der Fische entscheidend.
-Dadurch werden Stoffwechsel - Ressourcen zur Krankheitsabwehr und zur Heilung frei.
Das waren die Überlegungen, die zur Entwicklung von Therapieslz geführt haben.
Darauf solltest du achten!
Probleme bei einer Salzbehandlung:
Unverträglichkeiten können auftreten. Manche Fische vertragen schnelle osmotische Veränderungen nicht gut.
Das häufigste Problem stellen allerdings Boden - bewohnende Tiere, wie Welse und Schmerlen da. Und das hat einen ebenso banalen wie gefährlichen Grund:
Sowohl das Wasser mit dem aufgelöstem Salz, aber vor allem nicht vollständig aufgelöste Salzkristalle sind wesentlich schwerer als (normales) Süßwasser.
So können bei unvollständiger Auflösung und schlechter Durchmischung im Aquarium sehr leicht gefährlich hohe Salzkonzentrationen im Boden und in Bodennähe entstehen.
Die Grafik zeigt den Leitwert im Wasser (graue Punkte) und im Boden (orangene Punkte) bei einem entsprechenden Versuch in einem praxisnahem Aquarium mit 8cm Bodengrund und einer Umwälzung von 4 mal Beckeninhalt pro Stunde.
Rein rechnerisch sollte ein Leitwert von 7,5mS (=7.500µS) erreicht werden (blauer Bereich). Nach 24 Stunden hatte sich das Salz im Boden vollständig aufgelöst und dort einen Leitwert von über 70mS (=70.000µS) verursacht. Das ist ein Wert, den kein Fisch überlebt. Selbst nach 10 Tagen (237 Stunden) hatte sich das Salzwasser im Aquariengrund noch nicht vollständig mit dem freien Wasser vermischt und es war noch ein deutlicher (wenn auch nicht mehr gefährlicher) Unterschied zwischen dem Leitwert im Bodengrund und dem im freien Wasser messbar.
Rund 7 Tage lang wäre der Bodengrund für Fische eine tödliche Falle gewesen.
Deshalb, ganz wichtig: Bei Salzzugabe das Salz wirklich sehr gut vorher auflösen und dann sehr gut und sorgfältig im aquarium verteilen!
Das Allheilmittel?
Nun stellt sich die Frage, warum dann Salz - bei fachgerechter Anwendung - nicht das Allheilmittel schlechthin ist.
Nun, das liegt daran, dass Parasiten, die sich in der Schleimhaut der Fische eingegraben haben, dort vor äußeren Einflüssen relativ geschützt sind. Außerdem sind manche Parasiten in der Lage, auch unterschiedliche Salzkonzentrationen, in gewissen Grenzen, zu ertragen.
Man kann aber ohne Übertreibung festhalten, dass Salz, insbesondere Mischungen, die entsprechend der Physiologie der Fische angepasste Salzzusammensetzungen aufweisen (oder in denen zumindest ein halbwegs natürliches Verhältnis der verschiedenen Hauptbestandteile vorliegt), bis zu einer Konzentration von 0,5% (ca 6.000 µS) bei einer Vielzahl von Krankheiten äußerst hilfreich sind.